Newsletter Flüchtlingsrat



=====> Newsletter 199     vom 22.12.2016     ===> Heinz Zeisberger <===

E-Mail-Newsletter
Nr. 199, 22. Dezember 2016 

Liebe Mitglieder, FörderInnen und Interessierte!

Das sich dem Ende zuneigende Jahr war kein gutes für die Interessen und Rechte geflüchteter Menschen. Die Gesetzesverschärfungen kamen auch 2016 in kurzen Abständen, rassistische Stimmungsmache und Instrumentalisierung von zweifellos schrecklichen Ereignissen wie dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt oder dem Mord an der Freiburger Studentin Maria L. sind längst Phänomene auch des gesellschaftlichen Mainstreams geworden. Dass die Anzahl von Übergriffen auf Geflüchtete, ihre Unterkünfte und UnterstützerInnen 2016 trotz deutlich gesunkener Zuzugszahlen im Vergleich zu 2015 erheblich gestiegen ist, dieses Problem jedoch weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden ist, zeigt die erschreckende Normalisierung von Zuständen, die niemals zur Normalität werden dürfen.
Doch wie Sie diesem Newsletter entnehmen können, gibt es durchaus viel, was gemacht werden kann und auch gemacht wird, um Positives zu bewirken oder zumindest den Schaden zu begrenzen.
Ein Schwerpunkt unserer momentanen Arbeit ist Afghanistan. Über die begonnenen Abschiebungen in das kriegsgebeutelte Land können Sie in diesem Newsletter ebenso etwas lesen wie über den überaus erfolgreichen Fachtag zum Thema „Afghanistan – sichere Rückkehr?“ –
 der größten Tagung, die der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg jemals ausgerichtet hat – und über die aktuelle Reihe von Informationsabenden zur Anhörungsvorbereitung speziell für Menschen aus Afghanistan.
Ein weiteres Land, das in den vergangenen Monaten im Fokus stand und dies auch in der nahen Zukunft weiterhin tun wird, ist Gambia. Die Hoffnung auf einen friedlichen Machtwechsel nach den Wahlen Anfang Dezember hat sich leider nicht erfüllt – Diktator Jammeh klammert sich weiterhin an die Macht, die weitere Entwicklung ist nicht absehbar. Nach der erfolgreichen landesweiten Aktionswoche gegen Abschiebungen von Menschen nach Gambia wird es nun am 21. Januar 2017 in Stuttgart einen Fachtag zum Thema geben, der erwartungsgemäß ähnlich erfolgreich sein wird wie der zu Afghanistan. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich am besten gleich an, denn die Anzahl der Plätze ist begrenzt, und beim Afghanistan-Fachtag mussten wir leider vielen Interessierten absagen, nachdem die maximale Anzahl der Teilnehmenden erreicht worden war. Aber selbst jene, die nicht dabei sein können, müssen nicht ganz leer ausgehen. Informationen und Beiträge vom Fachtag werden wir im Nachhinein online zur Verfügung stellen. Vom Afghanistan-Fachtag finden Sie beispielsweise einige Beiträge als Video-Aufzeichnung in unserem neuen Youtube-Kanal, auf den wir in diesem Newsletter ebenfalls hinweisen.
Wie üblich stellen wir auch in diesem Newsletter diverse interessante Informationsressourcen und Veröffentlichungen vor – unter anderem eine App für geflüchtete Frauen und einen medizinischen Sprachführer zur Erleichterung der Kommunikation bei Behandlungen.
Wir hoffen, Ihnen eine gute Auswahl an interessanten und nützlichen Informationen zusammengestellt zu haben, und freuen uns darauf, Sie auch im kommenden Jahr zu informieren und in Ihrer wichtigen Arbeit unterstützen zu können. Und wir hoffen, dass wir auch auf Ihre Unterstützung bauen können. Damit meinen wir nicht nur die gute Zusammenarbeit, den Austausch und die Weitergabe von Informationen aus der Praxis, sondern auch die Unterstützung in Form einer Mitgliedschaft. Wenn Sie unsere Arbeit wichtig und notwendig finden und möchten, dass wir sie auch in Zukunft fortsetzen können, dann überlegen Sie sich doch, ob sie nicht gerne Mitglied bei uns werden möchten. Weitere Informationen dazu auf unserer 
Website.
Wir wünschen Ihnen eine interessante und angenehme Lektüre, frohe und erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr mit frischem Mut und Kraft für die kommenden Aufgaben!

Der Vorstand und die MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle des Flüchtlingsrats
Hinweis: Wenn Sie am Ende der jeweiligen Beiträge auf „Weiterlesen...“ klicken, gelangen Sie zur ausführlichen Darstellung auf unserer Homepage, wo Sie auch zahlreiche weitere Dokumente und Medienberichte finden.


1. FLÜCHTLINGSARBEIT
Informationen, Tipps und Arbeitshilfen zur praktischen Flüchtlingshilfe in BaWü und darüber hinaus

21.12.2016 Online-Fortbildung für Ehrenamtliche jetzt verfügbar!
Im Rahmen des Projekts „Aktiv für Flüchtlinge“ hat der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg eine Online-Fortbildung für Ehrenamtliche konzipiert. Diese ist nun in Teilen veröffentlicht und wird bis Ende 2016 fertig gestellt sein. Zur Online-Fortbildung gelangen Sie über unsere Aktiv-Homepage. Viel Spaß beim Lesen!

22.12.2016 
Merkblatt für „Beistände“ im Asylverfahren
Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg hat in Kooperation mit der Liga der freien Wohlfahrtspflege ein Merkblatt für Beistände im Asylverfahren veröffentlicht. Dieses enthält u. a. Hinweise zur Rolle des Beistands und generelle Empfehlungen zu Beistandschaft.
Flüchtlingsrat BW / Liga, Dezember 2016: 
Merkblatt für „Beistände“ im Asylverfahren

16.12.2016 Rückblick auf die Gambia-Aktionswoche vom 3. bis 10. Dezember
Ehrenamtliche aus dem Helferkreis Breisach und der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg haben eine dezentrale Aktionswoche gegen Abschiebungen für Personen aus Gambia initiiert und damit einen Abschiebestopp für Flüchtlinge aus Gambia gefordert. An über 50 Orten in Baden-Württemberg wurden in der ersten Dezemberwoche Aktionen durchgeführt. Das sagen die OrganisatorInnen selbst zur Aktionswoche: „Eine arbeitsreiche, aufregende, aber auch erfolgreiche Zeit liegt hinter uns. In einer Vielzahl von Aktionen im ganzen Land haben wir auf die Situation in Gambia und die der Flüchtlinge aus diesem Land aufmerksam gemacht. Viele Menschen, die nie zuvor von Gambia gehört hatten, haben nun ein besseres Verständnis, warum so viele junge Menschen das Land verlassen haben und nach Europa geflüchtet sind. Nie zuvor waren Gambia und die dortigen Zustände so präsent in unseren Medien, wie in den letzten Tagen und Wochen. Ein bunter Strauß an Aktivitäten, vielfältige und phantasievolle Formen der Meinungsbildung und Meinungsäußerung haben die Gambia-Woche geprägt, und wir haben die Verbundenheit zwischen den vielen Aktiven vor Ort, die sich nicht persönlich kennen und doch an einem Strang gezogen haben, gespürt.“
Weitere Informationen und Berichte über Aktionen vor Ort sind auf der 
Aktionshomepage zu finden.

16.12.2016
 Afghanistan-Fachtag stößt auf enormes Interesse
Über 230 Personen bei Veranstaltung in Stuttgart
Es war die größte Tagung, die der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg jemals veranstaltet hat: Über 230 Personen haben am 3. Dezember am Fachtag „Afghanistan – sichere Rückkehr?“ im Stuttgarter Willi-Bleicher-Haus teilgenommen. 
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28.10.2016 Großes Potenzial für Zusammenarbeit
Erfolgreiches landesweites Vernetzungstreffen der Flüchtlingsarbeit
Auf großes Interesse ist eine neue Vernetzungsinitiative des Flüchtlingsrates gestoßen. Am 27. Oktober trafen sich in Stuttgart 24 Personen, die 21 verschiedene Verbände und Organisationen vertreten, zu einem Austausch über Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Angesprochen waren alle Akteure, die in ihrer Arbeit mit Geflüchteten zu tun haben – von Sozialverbänden und Psychosozialen Diensten über DGB und Landesjugendring bis hin zum Landesverband der Sinti und Roma.
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20.12.2016 
Basisinformationen: Rahmenbedingungen des freiwilligen Engagements für Schutzsuchende
In einer Beilage zum Asylmagazin wird auf Fragen eingegangen, die sich im freiwilligen Engagement häufig stellen. Themen sind rechtliche Rahmenbedingungen, individuelle Belastungsgrenzen, Versicherungsschutz und Entgelt.
Asylmagazin, September 2016: Basisinformationen: 
Rahmenbedingungen des freiwilligen Engagements für Schutzsuchende
Bestellmöglichkeit auf der 
Homepage www.asyl.net

20.12.2016 Blickwechsel  Welche Hilfe heißt willkommen?
Auf der Homepage www.fluechtlingshelfer.info sind Kurzinterviews mit Geflüchteten zu finden. Diese wurden gefragt, welche Art von Hilfe für sie sinnvoll ist und welche Erfahrungen sie mit freiwillig Engagierten gemacht haben. In vier weiteren Videoclips befragen Flüchtlinge freiwillig Engagierte zu deren Motivation.
Videos auf 
www.fluechtlingshelfer.info


In aller Kürze:

Dokumentation zur Tagung „Refugees still welcome am 19.11.2016
Die Winter-Tagung des Flüchtlingsrats fand diesmal unter dem Motto Refugees still welcome statt. Nachfolgend gelangen Sie zur Dokumentation der Veranstaltung. Weiterlesen … 

21.12.2016 „Von wegen sicher  Das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten in der Kritik
Audio-Mitschnitt der Veranstaltung am 22. November in Mannheim
Am 22. November fand im 
Kulturhaus RomnoKher in Mannheim eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit dem Flüchtlingsrat Baden-Württemberg und dem Verband deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg statt. Das Freie Radio Rhein-Neckar hat die Veranstaltung aufgezeichnet, die Aufzeichnung kann hier angehört werden: Audio-Mitschnitt der Veranstaltung

21.12.2016 Befragung zu ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit der Humboldt-Universität Berlin
Die HU Berlin führt derzeit eine Umfrage zur ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit durch. Die Befragung beschäftigt sich damit, wie sich die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit in diesem Jahr entwickelt hat, mit welchen Problemen die Ehrenamtlichen persönlich in Ihrem Engagement konfrontiert sind und welche Motive sie antreiben. Der Fragebogen ist hier zu finden.

11.12.2016 Olileanya Kalender 2017
Der Verein OLILEANYA in Nigeria verfolgt das Ziel, Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen und hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche im Südosten des Landes zu unterstützen und zu fördern. In diesem Jahr gibt es zum vierten Mal den Olileanya Kalender, dieses Mal mit Geschichten aus der Fabelwelt der Igbo. Weiterlesen … 

25.10.2016 Wenn das nicht zum Nachmachen anregt – Tipps zum Spendensammeln aus Inzlingen
„Inzlingen packt (es) an“ ist eine jährliche Aktion dieser Dorfgemeinde in der Nähe von Lörrach. Vitus Lempfert vom „Arbeitskreis Miteinander“ berichtet im folgenden Artikel, wie die Gemeinde Spenden gesammelt hat. Er gibt Tipps für ähnliche Aktionen, die ggf. auch anderorts in Baden-Württemberg Wirkung zeigen können. Weiterlesen … 

(Weitere) Berichte über die (lokale) Flüchtlingsarbeit in Baden-Württemberg finden Sie hier: 
www.fluechtlingsrat-bw.de/fluechtlingsarbeit-bw.html
Nützliche Informationen und Tipps finden Sie auch auf der Flüchtlingshilfe-Homepage des Staatsministeriums BW www.fluechtlingshilfe-bw.de


2. FLÜCHTLINGSPOLITIK
Informationen zur Flüchtlings- und Migrationspolitik BaWü / BRD / EU ...

21.12.2016 Memorandum für faire und sorgfältige Asylverfahren in Deutschland
Wohlfahrtsverbände, Vereinigungen von RichterInnen und AnwältInnen sowie Menschenrechtsorganisationen veröffentlichten im November 2016 das zweite „Memorandum für faire und sorgfältige Asylverfahren in Deutschland“. Anhand der Auswertung von über 100 Fällen werden im Memorandum die häufigsten festgestellten Mängel im Asylverfahren herausgearbeitet. Zur Steigerung der Verfahrensqualität schlägt das Bündnis eine Reihe konkreter Maßnahmen vor, darunter die umfassende Information von Asylsuchenden über ihre Rechte und Pflichten im Asylverfahren, die Personenidentität von EntscheiderInnen und AnhörerInnen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), sorgfältige Anhörungen mit Sachverhaltsaufklärung sowie die Gewährleistung einer effektiven Qualitätssicherung im BAMF.
November 2016: Memorandum für faire und sorgfältige Asylverfahren in Deutschland

16.12.2016 Keine Zustimmung im Bundesrat zu AsylbLG-Verschärfung
Der Bundesrat hat am 16. Dezember dem Entwurf zur Änderung des Asylbewerberleistungsgesetzes nicht zugestimmt. Dieser Entwurf sah weitere gravierende Leistungskürzungen für Asylsuchende vor, die teilweise mit völlig realitätsfernen  Einspareffekten beim Zusammenleben in einer Gemeinschaftsunterkunft begründet wurden. Wir begrüßen die Entscheidung des Bundesrats und schließen uns Günter Burkhardt von PRO ASYL an, der fordert: „Wir appellieren an Bundesregierung und Bundestag, diese Entscheidung zu akzeptieren und nicht den Vermittlungsausschuss anzurufen“. Infolge der Nicht-Zustimmung des Bundesrates bleibt es nun auch nach dem 1. Januar 2017 bei den Leistungssätzen des Jahres 2016.
PRO ASYL 16.12.2016: PRO ASYL begrüßt Entscheidung des Bundesrats zum AsylbLG

21.12.2016 Erste Sammelabschiebung nach Afghanistan
Neun Person aus Baden-Württemberg ins Kriegsland zurückgeschickt
Bei der ersten Sammelabschiebung nach Afghanistan am 14. Dezember wurden neun zuletzt in Baden-Württemberg wohnhafte Personen zwangsweise in ihr kriegszerrüttetes Heimatland zurückgeführt. Insgesamt wurden 34 Personen abgeschoben – vorgesehen waren eigentlich 50. In einigen Einzelfällen konnten Abschiebungen kurz vor dem Vollzug gestoppt werden – das betraf auch zwei Afghanen aus Baden-Württemberg.
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21.12.2016 Ausbildungsförderung für Asylsuchende  Bundesagentur für Arbeit schränkt Zielgruppe ein
Mit dem Integrationsgesetz wurde der § 132 SGB III eingeführt, der (zeitlich befristet) eine Förderung während der Ausbildung für Menschen mit Aufenthaltsgestattung (sowie BüMA und Ankunftsnachweis) vorsieht, wenn bei ihnen „ein rechtmäßiger und dauerhafter Aufenthalt zu erwarten ist“. Welche Personen in diese Kategorie fallen, regeln weder der Wortlaut noch die Gesetzesbegründung. Es wird lediglich „vermutet“, dass bei Asylsuchenden aus den zu „sicheren Herkunftsstaaten“ erklärten Ländern (Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Serbien, Mazedonien, Montenegro, Albanien, Ghana und Senegal) nicht hiervon auszugehen sei. Die Bundesagentur für Arbeit begrenzt nun den Kreis der Flüchtlinge mit Aufenthaltsgestattung, die eine Förderung während einer Ausbildung erhalten können, auf die (derzeit) fünf vom Bundesinnenministerium festgelegten Länder mit guter Bleibeperspektive Eritrea, Irak, Iran, Somalia und Syrien. Diese Argumentation ist in Zweifel zu ziehen, da eine klare gesetzliche Definition des Begriffs „gute Bleibeperspektive“ fehlt. Die GGUA empfiehlt daher, gegen die Ablehnungen von Berufsausbildungsbeihilfe, ausbildungsbegleitenden Hilfen und assistierter Ausbildung Rechtsmittel einzulegen.
GGUA Dezember 2016: Ausbildungsförderung mit Aufenthaltsgestattung, BüMA, Ankunftsnachweis oder Duldung

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06.10.2016 Das Recht auf Bildung kennt keine Ausnahme
Kampagne „Schule für alle“ übergibt Forderungen an Kultusministerkonferenz
Die Landesflüchtlingsräte, Jugendliche ohne Grenzen und der Fachverband BumF e.V. – unterstützt von der GEW und PRO ASYL – kritisieren die Ausgrenzung zehntausender junger Flüchtlinge vom Lernort Schule und fordern: Schule für alle ohne Ausnahmen.
www.kampagne-schule-fuer-alle.de 
www.facebook.com/Schulefueralle

08.12.2016 „Strobl will Abschiebewahn noch weiter auf die Spitze treiben“
Flüchtlingsrat kritisiert Vorstoß des Innenministers – AfD treibt CDU und SPD vor sich her
Mehr Abschiebungen – auch nach Afghanistan –, Kürzung von Sozialleistungen, Auffanglager außerhalb Europas, noch mehr Abschottung: So einige Kernpunkte eines Positionspapiers, das Innenminister Thomas Strobl auf dem Bundesparteitag der CDU vorgelegt hat.
 „Weniger als ein Jahr vor der Bundestagswahl kann sich die AfD darüber freuen, dass sie weiterhin die großen Parteien vor sich hertreibt und sie immer mehr dazu zwingt, ihre Positionen und Rhetorik zu übernehmen“, kommentiert Seán McGinley, Geschäftsführer des Flüchtlingsrates Baden-Württemberg.
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10.11.2016 
Populistische Profilierung auf Kosten der Bevölkerung Gambias
Warum Innenminister Strobl die Diktatur für sicher erklären will
Innenminister Strobl erklärte gegenüber der FAZ, Gambia solle in Zukunft als „sicheres Herkunftsland“ eingestuft werden. Damit diffamiert er Flüchtlinge aus Gambia und redet RechtspopulistInnen nach dem Mund. Die Fakten über die menschenrechtliche Situation in Gambia sind erschreckend und zeigen das Gegenteil von Sicherheit für die Bevölkerung. Nachdem Diktator Jammeh seine Wahlniederlage nicht anerkennen will, ist die Lage derzeit unsicherer als je zuvor. Für populistische Aussagen spielen Fakten natürlich eine untergeordnete Rolle. Uns ist es aber wichtig, dass nicht die eigene Wunschvorstellung, sondern Fakten die Grundlage von Politik bilden. Daher ein kurzer Exkurs zu Gambia.
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01.12.2016 Land BW zahlt Kommunen Pauschale für Flüchtlinge
Um die Kommunen bei der Integration von Geflüchteten zu unterstützen, stellt das Land den Gemeinden in den kommenden zwei Jahren insgesamt 320 Millionen Euro zu Verfügung. Mit 180 Millionen Euro sollen die Kommunen bei den Kosten für die Anschlussunterbringung der Flüchtlinge entlastet werden. Weitere 140 Millionen Euro sollen in konkrete Integrationsförderprogramme und -maßnahmen vor Ort fließen. Unter anderem sind Mittel für sogenannte Case Manager im Integrationsbereich eingestellt.
Flüchtlingshilfe BW, 28.11.2016: Land zahlt Pauschale für Flüchtlinge



In aller Kürze:

02.12.2016 Von wegen sicher. Das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten in der Kritik.
Broschüre der Rosa-Luxemburg-Stiftung
In Ihrer Broschüre zeigt die Rosa-Luxemburg-Stiftung rechtliche Bedenken gegen das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten auf. Thematisiert werden auch die vielfachen Gesetzesänderungen, die die Ablehnung und Abschiebung von Personen aus diesen als sicher deklarierten Staaten erleichtern, sowie die weitverbreitete Diskriminierung der Roma in den Balkanstaaten, vor allem in Serbien und im Kosovo. 
Rosa-Luxemburg-Stiftung, November 2016: Von wegen sicher. Das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten in der Kritik.

20.12.2016 
Wer wird bezahlt, um die Geflüchteten der Welt zu stoppen?
Ein Recherchekollektiv von 25 JournalistInnen und WissenschaftlerInnen hat ausführlich recherchiert, mit wem die Europäische Union zusammenarbeitet, um Menschen auf Ihrer Flucht zu stoppen: migration-control.taz.de.

11.11.2016 
Petition: Geflüchtete aus Griechenland und Italien aufnehmen!
Eine neue Petition macht auf die mangelnde Umsetzung des europäischen Relocation-Programms aufmerksam. Die UnterzeichnerInnen fordern die Bundesregierung auf, das zugesagte Kontingent an Geflüchteten aus Italien und Griechenland aufzunehmen. Weiterlesen … 

24.11.2016 
Stranded Hope  Amnesty-Bericht zu Ungarn
Amnesty International hat einen neuen Bericht zu Ungarn veröffentlicht. Darin werden unter anderem die Transit-Zonen und Push-Backs nach Serbien sowie die vorherrschende Asylhaft thematisiert.
Amnesty International Oktober 2016: Stranded hope


3. NEUE PUBLIKATIONEN/MATERIALIEN

20.12.2016 Grundlagen des Asylverfahrens“
Aktualisierte Broschüre des Paritätischen
Ziel dieser Arbeitshilfe ist es, auf knappem Raum einen kompakten Überblick über die rechtlichen Grundlagen des Asylverfahrens zu geben. Sie richtet sich an alle, die Flüchtlinge vor, während oder auch nach Abschluss des Asylverfahrens beraten. Ganz bewusst ist die Arbeitshilfe sehr praxisorientiert angelegt, mit zahlreichen konkreten Tipps für die Beratungspraxis. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung der verfahrensrechtlichen Grundlagen. Mit dieser aktualisierten 4. Auflage werden die zahlreichen rechtlichen Änderungen, die seit November 2015 Einzug ins deutsche Asylverfahrensrecht gefunden haben, berücksichtigt, inklusive der umfangreichen Änderungen durch die sogenannten Asylpakete I-II und das Integrationsgesetz, welches am 6. August 2016 in Kraft getreten ist. Erstellt wurde die Broschüre von MitarbeiterInnen des Büros für die Qualifizierung der Flüchtlingsberatung, die auch bundesweit Schulungen zu diesem Themenfeld anbieten.
Der Paritätische, Dezember 2016: Grundlagen des Asylverfahrens
Bestellmöglichkeit auf der Homepage des Paritätischen

20.12.2016 Der Asylantrag für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“
Arbeitshilfe des Flüchtlingsrats Thüringen
Der Flüchtlingsrat Thüringen hat eine neue Arbeitshilfe zum Thema Der Asylantrag für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Zur Bedeutung der Asylantragstellung in der Minderjährigkeit“ erstellt. Ausgangssituation ist: Ein unbegleiteter minderjähriger Flüchtling (umF) ist in Obhut genommen worden und/oder ist bereits stationär in einer Jugendhilfeeinrichtung oder bei Verwandten untergebracht. Er/sie wird vielleicht sogar in Kürze volljährig. Bisher wurde noch kein Asylantrag gestellt. Was ist zu beachten? Was ist zu tun? Auf diese und weitere Fragen gibt die Arbeitshilfe Antworten.
Flüchtlingsrat Thüringen, Dezember 2016: Der Asylantrag für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge


20.12.2016 „So registrieren Sie Ihr neugeborenes Kind“
Die Monitoring-Stelle UN-Kinderrechtskonvention des Deutschen Instituts für Menschenrechte hat jetzt das Infoblatt 
So registrieren Sie Ihr neugeborenes Kind – Informationen für Geflüchtete“ in der 2. Auflage veröffentlicht. Das Infoblatt ist in fünf Sprachen erhältlich.
Deutsches Institut für Menschenrechte, Juli 2016: So registrieren Sie Ihr neugeborenes Kind

20.12.2016 
MedGuide
Medizinischer Sprachführer auf Deutsch, Arabisch und Farsi
Ein Fachärzte-Team aus Husum/Nordfriesland hat die Erfahrungen aus der Arbeit in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge sowie in der Notaufnahme zusammengetragen. Hierbei waren ÄrztInnen aus den Bereichen Innere Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie und HausärztInnen aus der Region beteiligt. Über 500 Fragen und Antworten decken fast jeden Gesundheitsaspekt auf Deutsch, Arabisch und Farsi ab. Auf 100 Seiten finden sich zahlreiche Anleitungen mit aussagekräftigen Illustrationen, die typisch sind für das Gespräch bei HausärztInnen, bei FachärztInnen der Inneren Medizin und im Krankenhaus auf den Stationen sowie in der Notfallambulanz.
MedGuide Medizinischer Sprachführer Vorschau
Bestellmöglichkeit www.edition-willkommen.de/

20.12.2016 RefuShe-App für geflüchtete Frauen
Das nordrhein-westfälische Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter hat eine App für geflüchtete Frauen erstellt, mit der sie über ihre Rechte in Deutschland sowie über Hilfemöglichkeiten bei Gewalt informiert werden können. Außerdem bietet die App leicht verständliche Informationen u. a. über Lebensweise und Gesellschaft in Deutschland.
RefuShe-App Werbeplakat

09.11.2016

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